Was ist ein Intrapreneur?
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Was ist ein Intrapreneur?

Hanna Drabon ist Intrapreneurin und Vordenkerin der neuen Arbeit. Doch was bedeutet das eigentlich, eine Intrapreneurin zu sein? #nureinefrage.

von Hannes Hilbrecht
Hanna Drabon ist Intrapreneur bei comspace. © Hanna Drabon

Du bezeichnest Dich als Intrapreneur. Ganz doof gefragt: Was dürfen wir darunter verstehen? Und wie definierst Du diese Rolle für Dich im Arbeitsalltag?
Ein Intrapreneur ist ein Entrepreneur innerhalb eines Unternehmens (Intracorporate). Das Ziel ist es, mit Lean Startup Methoden Freie Übersetzung: "Schlanke Startups". Bei dieser Arbeitsweise, werden alle Prozesse so schlank wie nur möglich gehalten. Wird häufig bei Unternehmensgründung oder Produkt-Launches eingesetzt. die bisherigen Abläufe zu hinterfragen und in kurzer Zeit ein neues Produkt, einen Markt, neue Prozesse oder Ähnliches auf den Weg zu bringen.

Bezogen auf dieses Interview wäre meine Aufgabe wohl zu sagen: Warum heißt das Interview #nureinefrage, wenn aber mehrere gestellt werden? Können wir die Frage auf  "Was macht ein Intrapreneur im Alltag?" kürzen oder gegebenenfalls den Namen ändern? Was müssen wir tun, um diese Hypothese schnellstmöglich zu testen und was lernen wir daraus für die anderen Produkte?

In meinem Fall haben wir speziell ein Produkt entwickelt, das ein internes Problem löst. Dieses entwickle ich wie eine kleine Firma im Unternehmen mit meinem Team weiter. Anschließend möchte ich unsere Learnings wieder dem Unternehmen zur Verfügung stellen.

Quick & Dirty

Deine ungefilterte, wöchentliche Arbeitszeit: Das ist wirklich eine kaum zu beantwortende Frage. Das Konzept der Work-Life-Balance greift hier nicht, weil Work und Life nicht im Kontrast zueinander stehen. Wie definieren wir Arbeitszeit? Als Intrapreneur ist Lernen und Netzwerken ein enorm wichtiger Teil meiner Arbeit. Das heißt viele Abendveranstaltungen, Konferenzen, Lunch Meetings und viel Kommunikation auch innerhalb des Unternehmens. Allerdings bin ich mit vielen der Menschen, die ich da treffe, auch sehr freundschaftlich verbunden. Ich kann aber nicht immer alles, was ich lerne, als Arbeitszeit werten. Und nicht alles, wo ich Freunde treffe, als Freizeit.

Die größte Herausforderung: Die Rolle des Intrapreneurs musste bei uns auch erst definiert werden. Was genau ist deine Aufgabe, wenn dir niemand mehr sagt, was zu tun ist? Die Anforderungen müssen aus dem eigenen Team kommen. Wir nennen das "Prosumenten der Arbeit". Da kein Kunde oder Kollege die Arbeit an uns heran trägt, müssen wir diese selbst schaffen. Diese Mischung aus großer Freiheit, aber gleichzeitig in den Strukturen des Unternehmens zu sein, ist oft schwierig. Viele Dinge, die in Startups ganz normal sind, können in einem Unternehmen nicht geduldet werden. Beispielsweise kurzfristige Änderungen der Strategie oder einfach nicht adhoc den Return on Invest bringen, den ein operatives Team beiträgt. Diesen Balanceakt zu finden und mit den anderen Kollegen zu klären, ist eine ständige Herausforderung.

Dein Lieblingstool: Natürlich das Tool, das ich mit den Kollegen entwickle. Kommt uns mal besuchen auf talee.de.

Diese Personen inspirieren mich: Ich habe viele Gründerinnen und Gründer kennengelernt. Darunter auch sehr Erfolgreiche. Meine Inspiration, also Ideen, was als nächstes zu tun ist, finde ich aber im Alltag und im Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen von comspace.

In diesem Artikel
Hannes Hilbrecht

Hannes, Jahrgang 1993, gestaltet Content-Marketing-Projekte für die Digital-Agentur MANDARIN MEDIEN. Schrieb zuvor für Medien wie ZEIT ONLINE, den Berliner Tagesspiegel oder NDR.de. Ist nebenbei Fußballkolumnist. Erzählt jedem, den er trifft, dass er LeBron James interviewt hat. Für euch erreichbar unter: hannes.hilbrecht(ett)growsmarter.de

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