Weihnachten in der Krise: Diese Werbespots spenden Wärme
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Weihnachten in der Krise: Diese Werbespots spenden Wärme

Weihnachtszeit ist Werbezeit. Zum Fest übertreffen sich Marken mit emotionalen Werbespots. Doch welche Botschaften senden Unternehmen im Krisenjahr? Sechs Spots, die uns ein kleines Lächeln bescheren.

von Kevin Berg
An Weihnachten übertreffen sich Unternehmen mit emotionalen Werbespots. Photo by Arisa Chattasa on Unsplash

Die Corona-Pandemie hielt 2020 die Welt in Atem. Millionen Menschen erkrankten am Virus, Tausende starben. Gesellschaften erstarrten vor der unsichtbaren Gefahr, ganze Wirtschaftszweige kamen zum Erliegen. Unser Alltag war viele Wochen und Monate vom Lockdown bestimmt. Doch es gab auch Signale der Hoffnung. Familien rückten enger zusammen. Neue digitale Geschäftsmodelle boten unverhofft Chancen. Selbst Unternehmen, die sonst im Konkurrenzkampf stehen, bewiesen Solidarität, wie die Kampagne von Burger King für McDonalds bewies

Auch an Weihnachten stimmen Unternehmen leisere Töne an. In ihren Werbespots rücken Werte wie Zusammenhalt und Toleranz in den Vordergrund. Die Marken feiern die Helden des Alltags und zeigen, worauf es an Weihnachten wirklich ankommt: Familie, Gesundheit und Nächstenliebe. Wir stellen sechs weihnachtliche Werbespots vor, die uns ein schlimmes Jahr für ein paar Momente vergessen lassen und uns zum Nachdenken bringen.

1. SodaStream hilft, nicht zu vergessen

SodaStream verzichtet auf eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte und setzt auf Starpower. Kein Geringerer als Snoop Dogg gibt sich im Spot des Herstellers für Trinkwassersprudler die Ehre. Der US-Rapper verzichtet auf eine große Party und verbringt die Feiertage entspannt mit seiner Familie, backt ein überdimensionales Lebkuchenhaus und weist mit tatkräftiger Unterstützung einer Schildkröte auf Probleme hin, die nicht vergessen werden sollten: den Klimawandel. Passend zum Titel „Small Things“ nutzt der Superstar den Trinkwassersprudler. Sein tierischer Freund zählt nach, wie viele Plastikflaschen er durch das Gerät eingespart hat. Damit rückt das Unternehmen geschickt das Thema Umweltschutz zurück ins Bewusstsein der Verbraucher, das während der Pandemie in Vergessenheit geraten war. 

2. Douglas feiert Toleranz

Vielen Deutschen ist ein Geschenk an Weihnachten nicht so wichtig. Es geht um die Familie, Plätzchen backen und die gemeinsame Zeit. Douglas erinnert, dass auch die kleinsten Geschenke eine ganz große Bedeutung haben können. Und setzt ein Zeichen für Toleranz und Gleichberechtigung. Dafür repräsentieren die Protagonisten des Spots allesamt Menschen, die wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Nationalität oder ihrer sexuellen Identität Opfer von Intoleranz und Ausgrenzung sind. Die Parfümerie-Kette feiert diese Menschen und ermutigt sie für das einzustehen, was sie sind. Ein starkes Signal für Diversität und eine offene und vielfältige Gesellschaft.

3. Wenn das jeder machen würde

Penny wirbt für mehr Nächstenliebe. In dem animierten Spot wird ein Kind immer wieder forsch von Erwachsenen zurechtgewiesen. Sei es beim Musizieren auf dem Balkon oder beim Bauen eines Schneemanns. Immer begleitet von dem Satz: "Wenn das jeder machen würde." Und trotz der angespannten Situation, welche die aktuelle gesellschaftliche Lage widerspiegelt, bleibt das Kind freundlich und schenkt denjenigen Aufmerksamkeit, die es noch schwerer haben. Damit ruft der Lebensmittel-Discounter dazu auf, sich auch in Krisenzeiten für Schwächere einzusetzen.

4. Coca Cola erfüllt Wünsche

Die besten Geschenke müssen nicht teuer sein. Daran erinnert Coca Cola in seinem Weihnachtsspot. Im Film kämpft sich ein Vater, der auf einem Offshore-Windpark arbeitet, aufopferungsvoll bis an den Nordpol, um den Wunschzettel seiner Tochter zu überbringen. Vaterliebe actiongeladen inszeniert. Dort trifft er auf eine verschlossene Tür. Zum Glück fährt ihn der Weihnachtsmann im bekannten Coca-Cola-Truck noch rechtzeitig zum Fest zurück. Im Gepäck den Wunsch seiner Tochter: "Bring Daddy an Weihnachten nach Hause." Mit dem erfolgreichen Spot erinnert der Getränkehersteller an den ursprünglichen Sinn des Weihnachtsfestes, bei dem nicht die Geschenke, sondern die Zeit mit der Familie im Vordergrund stehen.

5. Ein Geschenk für stille Helden

Im Jahr der Pandemie hielten uns vor allem die stillen Helden über Wasser: Ärzte, Krankenpfleger oder eben ein Hausmeister in der Schule. Genau diesen überrascht ein Mädchen im Weihnachtsspot von Milka. Er repräsentiert alle, die in diesen schwierigen Zeiten an ihre Grenzen gehen und sich für andere aufopfern. Mit der Weihnachtskampagne "Gib denen, die von Herzen geben" würdigt der Schokoladenhersteller alle Helden unseres Alltags und sagt ihnen "Danke".

6. Die Weihnachtsmarkt-Verschwörung

Während andere Unternehmen vorweihnachtliche Stimmung verbreiten, inszeniert Lidl einen Blockbuster. Die aufwändig inszenierte Geschichte: Der Marketing-Chef von Lidl möchte seinen Kunden wegen der geschlossenen Weihnachtsmärkte das Feeling von Glühwein und Bratwurst direkt nach Hause bringen. Zum Ärger eines Bösewichts, dem falschen Weihnachtsmann, der die Lidl-Kampagne mit aller Macht stoppen will. Es entbrennt ein erbitterter Kampf um das Weihnachtsfest – inklusive Lichtschwerter-Duell in Star Wars-Manier. Mit dem actiongeladenen Werbespot landet der Lebensmittel-Discounter nicht nur einen Social-Media-Hit, sondern auch einen subtilen Seitenhieb auf Konkurrent Aldi. In einer Szene beißt der Schurken-Weihnachtsmann einer Karotte den Kopf ab. Hintergrund: Kevin, die Karotte, ist das Werbegesicht von Aldi in Großbritannien. Der Konzern verzeichnete im Corona-Jahr auf der Insel Rekordumsätze und will dort weiter expandieren.

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Kevin Berg

Kevin Berg, Jahrgang 1993, studierte Journalismus in Berlin, ehe es ihn nach Schwerin verschlug. Wann immer der gebürtige Neubrandenburger Zeit findet, verfolgt er in diversen Medien alle möglichen Sportarten. Seit Kevin neun Jahre alt ist, steht er selbst regelmäßig in der Sporthalle und trainiert Qwan Ki Do, eine asiatische Kampfkunst.

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